Berufsunfähigkeit contra Erwerbsunfähigkeit
Die Gefahr, im Laufe eines Arbeitslebens Berufs- bzw. Erwerbsunfähig zu werden, wird meistens unterschätzt. Dabei kann es jeden treffen (laut verschiedenen Statistiken ca. jeden Vierten). Die wichtigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit in Deutschland im Jahr 2019 waren laut Statista Nervenerkrankungen (~ 30%), Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates (~ 21 %), Krebs und andere bösartige Neubildungen (~17 %), Erkrankungen des Herzens (~7%) und Unfälle (~7%), sonstige Erkrankungen (~17&%).
Die Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden, ist höher als die Wahrscheinlichkeit, erwerbsgemindert zu sein. Das liegt daran, dass die Erwerbsminderung nur dann eintritt, wenn man gar keinen Beruf mehr ausüben kann. Die Berufsunfähigkeit liegt jedoch schon vor, wenn man den zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr machen kann. Deshalb ist die Absicherung der Berufsunfähigkeit schwieriger und teurer!
Als Beispiel: Eine Geschäftsführerin, die Burnout hat, würde von der Berufsunfähigkeitsversicherung eine Rente bekommen, wenn sie in ihrer alten Position nicht mehr arbeiten kann. Bei der Erwerbsunfähigkeitsversicherung müsste sie zur Not beispielsweise auch als Kassiererin oder Putzfrau arbeiten, solange sie noch 3 Stunden am Tag oder länger in irgendeinem Job arbeiten kann.
Die Versicherer prüfen deshalb sehr viel genauer den Gesundheitszustand vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ab als wenn Sie eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung beantragen. Ausserdem muss man ganz genau hinschauen, der Wortlaut im Vertrag kann entscheidend sein.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte man nur mit fachkundiger Hilfe eines neutralen Versicherungsmaklers abschließen, der sich im “Fachchinesisch” auskennt und dafür sorgt, dass die Leistungen im Vertrag stimmen.