Vergleichsportale check24 & co lassen Federn
Online-Vergleichsportale für alle möglichen Dienstleistungen und Produkte haben in den letzten Jahren ein fulminantes Wachstum erlebt. Doch die Kritik, die Verbraucher würden dort regelmäßig in die Irre geführt, ebbt nicht ab. So verdonnerte das Münchener Oberlandesgericht den Anbieter Check24 im Frühjahr dazu, deutlicher herauszustellen, dass die Plattform als Makler agiert und für die Vermittlung Provision kassiert. Auch die „Beratung“ musste Check24 nachbessern, da die Situation des Kunden beim Online-Vergleich arg vernachlässigt wurde.
Ein weiterer Kritikpunkt, den der Verbraucherzentrale Bundesverband in einer Studie vorbrachte: Obwohl den Nutzern suggeriert wird, das Beste oder Günstigste am gesamten Markt zu erhalten, bleiben viele Angebote außen vor. Denn gelistet werden nur Produkte und Leistungen von Unternehmen, die Vertragspartner der jeweiligen Vergleichsplattform sind. Und die geforderten Vermittlungsgebühren wollen beileibe nicht alle relevanten Anbieter berappen.
Das gilt nun auch für die Huk-Coburg. Der Versicherer gehört gemessen an den Beitragseinnahmen zu den Top Ten in Deutschland. Zukünftig werden seine Produkte nicht mehr auf Vergleichsportalen zu finden sein – den Verantwortlichen ist die dort verlangte Provision einfach zu hoch.
Wer meint, auf besagten Vergleichsportalen wie check24, verivox & Co eine kompetente Beratung zu erhalten, aus der klar hervorgeht, welche Leistungen in einem Produkt enthalten sein sollten, welche eventuell überflüssig sind, welche Anbieter auch im Schadensfall wirklich leisten etc., der wird schnell feststellen, dass dem eher nicht so ist.
Warum einige Anbieter trotz guten Produkten nicht in den Ergebnislisten der Vergleichsportale auftauchen, liegt im Übrigen meist darin begründet, dass das monetäre Eigeninteresse der Portale über dem Willen der tatsächlichen Aufklärung der Verbraucher steht.